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D.J. Moreno Begründer von Psychodrama, Soziometrie und Gruppenpsychotherapie. Von Beruf war Morena Arzt und Psychiater und seine große Leidenschaft galt dem Theater, der Kunst, der Philosophie und interpersonellen Beziehungen. Aus seiner Arbeit als Allgemeinmediziner in den Jahren 1912 bis 1918, vorwiegend mit Prostituierten entsprang seine Idee für die Gruppenpsychotherapie. Die Erkenntnis für Moreno war, daß in einer Gruppe mehr Wissen vorhanden ist, als bei einem einzelnen. Mit dieser Erkenntnis erhielt er während seiner Arbeit in den Flüchtlingslagern in Mitterndorf nach dem 1. Weltkrieg und später auch in dem Erziehungsheim für Mädchen in den USA die Bestätigung. Aus diesen Erfahrungen leitete sich seine Entwicklung der Soziometrie heraus. Morenos Verständnis von Soziometrie war die Förderung der unterschiedlichen Fähigkeiten in einer Gruppe oder Gemeinschaft. Aus Morenos Perspektive wird ein soziometrischer Leiter oder ein Idol von anderen Mitgliedern in Bezug auf eine zukünftige Aktivität gewählt. Mit seiner einfachen Fragestellung während der Arbeit in dem Mädchenwohnheim: „Mit welchem Mädchen möchtest du ein deinem Wohnhaus zusammen sein“ und der negativen Formulierung „mit welchem nicht’? erhielt Moreno die Daten für eine graphische Struktur der Beziehungen, die er bildlich in einem Soziogramm darstellen konnte. In seiner Psychologie hat eine Gruppe keine Psyche, sondern eine Gruppe besteht aus Menschen von Fleisch und Blut, denen das Potential zum Denken und Agieren innewohnt. Unterschiedliche Meinungen zum Lösen von Problemen oder Aufgaben wird durch die Soziometrie gefördert. Morenos besonderes Interesse galt dem Interpersonellen. Inter = zwischen und dieses Zwischen verbindet oder trennt Menschen. Alle Mitglieder der Gruppe können potentielle Protagonisten sein. Während die Erzählung des führenden Darstellers im Psychodrama Form gewinnt, werden die anderen Mitglieder der Gruppe zu Akteuren. Sie dramatisieren die Rollen von den Menschen, die in der Erzählung des Protagonisten von Bedeutung sind. Die einzelnen Charaktere werden von dem Protagonisten vorgestellt. Mit verschiedenen Techniken des Psychodramas, die der Regisseur beherrscht, entwickelt sich das Psychodrama. Im Psychodrama lässt sich nichts vereinfachen und kategorisieren, es wird komplexer und dramatischer. Statt „wir sind alle gleich“, erscheint im Psychodrama „wir sind alle anders, jedoch in einer gemeinsamen Welt“. Moreno betrachtete Spontaneität als Gegensatz zu Impulsivität. Die Voraussetzung für Spontaneität ist, sich in die Lage versetzen zu können, die Welt durch die Augen der anderen sehen zu können. Daraus entfaltet sich die Dynamik des Psychodramas und der Rollentausch ist wie ein Taktschlag. Neigt sich das Psychodrama dem Ende zu, verlangsamt sich der Takt und am Ende bilden alle auf der Bühne stehenden einen Kreis zum Dialog und zur Diskussion. Hier können Erinnerungen entstehen, Gedanken und Erzählungen werden vermittelt. Ein Psychodrama entsteht aus dem Nichts als eine einmalige Produktion. |
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